Klar der ist doch im Topf
Ja dann . . .

Aber mit dem
Bäumle loben verhält sich das am Fusse der Alb etwas anders.
- Gelobt werden kann und soll zwischen 1. Weihnachtsfeiertag und Hl. Dreikönig.
- Die Qualität der ausgeschenkten Spirituose sollte dem Lob angemessen sein.
Insbesondere Letzteres kann die Jury vor eine harte Aufgabe stellen, wenn bekannt ist, dass der Baumeigner über eine exzellent bestückte Hausbar verfügt,
beim Baum jedoch eher zur 4.95 Räumungsverkaufswetterfichte vom Weihnachtsmarkt tendiert.
In solchen Härtefällen empfiehlt es sich eiserne Disziplin zu wahren und einen ausgebufften Profibaumlober ( mich ) im Team zu haben.
Beispiel gefällig ?
Bitte sehr, damit überhaupt ermessen werden kann, welch hartes Brot diese Brauchtumspflege manchmal ist.

Nun denn.
Die Jury ist unterwegs und begehrt Einlass beim, als Whiskyconnaisseur bekannten, Nachbarn und wird in der guten Stube dieses Prachtbaumes ansichtig.
Schweigen, Sprachlosigkeit, man hört eine dürre Nadel fallen. Andererseits steht ein 12 jähriger Connemara auf dem Spiel. Der Profi greift ein.

Herrgott isch des Bäumle schee, a so a scheener Baum !
Pfeilgrad' g'wachsa und von der Benadelung her oifach a Traum. Und der Chrischtbaumschmuck erscht. Grandios !
So geschmackvoll drapiert, aber nicht überladen. Reduce to the Max ! Jawoll !
Da merkt ma halt glei, wieviel Herzblut und Liebe zum weihnachtlichen Gedanken sich da Bahn gebrochen hat.
Reschpekt, Herr Nachbar, Reschpekt ! ! !
Meinen Kollegen hat's doch tatsächlich die Sprache verschlogen, beim Anblick dieses Prachtbaumes.
Soebbes sieht man nicht alle Tage, so schlicht und erbär . . äh erbaulich.
Also Männer, im Chor :
" Herrgott isch des Bäumle schee, a soo a scheener Baum ! "

Ja ja, zuweilen harte Arbeit, die Brauchtumspflege. Da braucht's halt manchmal Überwindung.
Wir bekamen keinen Connemara, nein, er beglückte uns mit einem 18 jährigen Glenfiddich.
So, nun aber zu meinem eigentlichen Beitrag . . . äh Baum.

War dieses Jahr etwas schwierig. Der Adelige hat so seine Ansprüche.
Das Problem war nicht, was Passendes zu finden (der ChbDmV kennt meine Vorlieben) , sondern eher, des stattlichen Gehölzes edelsten Blutes . . . äh Harzes habhaft zu werden.
Beim Kauf kam es schon zu Problemen.
Mein Bäumle wollte wohl sonst Keiner haben und die Sparkasse hatte sich für ihre Filialen schon eingedeckt.
Es gelang uns
sellviert nicht das Nordmanntännchen durch den Netzer ( der Trichter, durch den die Bäume geschoben werden, um sie transportfreundlich in ein Netz zu pressen )
zu drücken, zu schieben, zu zerren, was-auch-immer, was mit der Zerlegung des Konstruktes zwecks Befreiung des Bäumchens daraus, zur allgemeinen Erheiterung des reichlich anwesenden Publikums führte.
Der Verkäufer und ich wurden uns dann handelseinig, dass dieses Manko wohl einen Preisabschlag rechtfertigen würde und eine kostenlose Lieferung wohl das Mindeste sei,
was ein ein
Stammkunde erwarten dürfe.
Die Lieferung erfolgte am gleichen Abend per T4, wobei die Ladekapazität voll ausgeschöpft wurde. Ja freilich, habe dann noch etwas aufgeschottert; bin ja kein Räuber.

Und jetzt ist er da und versperrt mir den Weg zum Grill.
Nun folgt Teil 2. Untertitel: mein Kampf.
Der Adelige wurde seines Zweitwohnsitzes beraubt . . .
. . . und das obstinate Bäumle spreizt sich ein.
Geschafft.

Was braucht's zum Christbaumschmücken ? Richtig ! Ruhe und . . .
Drei Lichterketten und etliche Martinis später.
Nur noch a paar Kugeln und a bissl Krimskrams dazu und Ihro Gnaden scheinen zufrieden.
Hoffen wir mal . . .
Was Is ?
Ja doch, ich mach euch den Hund von Blackwood Castle.
Und auch das Rentier.
Psst ! Muss aber unter uns bleiben. Er übt heimlich . . .
Könnte ja sein . . .
. . . dass Santa Claus ein Rentier ausfällt.

Frohe Weihnachten alle beieinander.